Alles aus meiner Hand

Freitag, 13. September 2019

Buch ohne Lektorat

Heute ist mir das eBook eines Jungautoren ins Auge gesprungen. Er will ohne Lektorat sein Buch der Leserschaft präsentieren. Flugs habe ich ihm eine Rezension angeboten. Mal sehen, was dabei rauskommt. Ich bin sehr gespannt. 

Dienstag, 25. Juli 2017

Alles über Bücher oder sonst noch was?

Bisher habe ich hier immer nur Rezensionen über Bücher geschrieben. Heute soll dies mal anders sein, denn schon eine geraume Zeit beschäftigt mich etwas ganz anderes. Es ist meine Heimatstadt Greiz, gelegen im Vogtland eingerahmt von wunderschöner Landschaft. Einst Perle des Vogtlandes mit viel Grün, Wald und vor allem liebe herzliche Menschen. Der ideale Platz also, um dort zu leben.
Allerdings zeigt sich die Realität von einer anderen Seite. Junge Menschen wandern zuhauf ab. Arbeitsplätze sind rar. Warum?

Ich könnte es mir einfach machen und behaupten, dass unsere Stadtväter Vieles versäumt haben. Sicher ist da etwas Wahres dran. Doch das ist nicht die ganze Wahrheit. Bestimmt gibt da noch sehr vielschichtige Gründe, dass meine kleine Heimatstadt noch immer im Dornröschenschlaf verharrt.
Auch die Bürger sind neuem gegenüber stets sehr skeptisch, fragen immer, ob das alles gut und richtig ist. Doch ist es nicht einfach so, dass nur der Versuch klug macht?
Konzepte für ein neues Leben in Greiz gab es reichlich. Da wollten wir doch mal auf Tourismus machen. Das scheint aber gehörig in die Hosen gegangen zu sein, denn nirgends kann ich ein Hotel finden, wo ich selbst Urlaub machen würde. Dabei braucht man doch nur mal in typische Urlaubsländer zu schauen und sich hier und da eine Idee mopsen. Raum dafür gibt es genügend in Greiz.
Ach beinahe hätte ich es doch fast vergessen. Haben wir unsere Textiltradition schon total begraben? Stoffe werden nicht nur in China und anderen Ländern der dritten Welt produziert. Die Voraussetzungen sind vorhanden. Dazu noch das Textilforschungsinstitut ...
Ihr seht also, mir kreiseln eine Menge Gedanken durch den Kopf und das nicht erst seit gestern und heute, denn immer wenn ich nach Hause komme, sehe ich, wie meine Heimatstadt zusehends verfällt. Das und genau das tut mir sehr weh, denn irgendwann will auch ich wieder nach Hause. Schlimm genug, dass wir in die alten Bundesländer ausweichen mussten, weil meine Tochter in Greiz keine Arbeit gefunden hat. Auch meine Mutter musste ich aus ihrer Heimat hierher holen, da eine ansprechende Intensivpflege nicht vorhanden war. Dieser Schritt war kein einfacher, aber notwendig.
Wird es endlich einen Weg geben, dem romantischen Städtchen wieder Leben einzuhauchen. Ich bitte darum und vielleicht sogar im Namen noch anderer Greizer, die wieder zu Hause leben und arbeiten möchten. Die Bilder, die ich am Ende einfüge, eignen sich doch allemal als Postkartenmotiv. Dazu braucht es aber die Möglichkeit, auch seine Brötchen an diesem Ort zu verdienen.
Inspiriert, meine Gedanken hier darzulegen, wurde ich übrigens durch einen Artikel im Vogltandspiegel, einer Internetzeitung, die ich regelmäßig lese.





Montag, 25. April 2016

Peggy Langhans: "Die Seele der Steine"

Bibliografie: im Schardt Verlag 2014 erschienen, 190 Seiten

Inhalt: Barbara Benoit lebt nur für den Erfolg ihrer Bücher. Bei einer Reise nach Berlin lernt sie Annika kennen, die ihr Leben im krassen Gegensatz zu Barbara führt. Einerseits beneidet Barbara die junge Annika, andererseits treibt ihr salopper Lebensstil die französische Autorin an der Rand des Wahnsinns.

Sprachliche Gestaltung und Cover: Peggy Langhans scheint der Autorin Christa Wolf sehr nahe zu stehen, denn an bestimmten Stellen lässt sich erkennen, dass sie sich der von Wolf so geliebten Ein-Wort-Sätze bedient. An diesen Stellen unterbricht sich der sonst so flüssige Schreibstil der Autorin. Langhans nimmt den Leser auf eine Reise mit, die so manchen Menschen selbst betrifft. Es ist die Frage nach dem Sinn des bis zu einem bestimmten Zeitpunkt geführten Lebens und die Frage danach, ob man etwas ändern soll und möchte.
Sie deckt dabei auch die auf diese Person zukommenden Probleme, von bestimmten Dingen loszulassen, sich auf Neues einzulassen.
Die farbliche Gestaltung des Covers lässt schon auf eine Tristess im Leben der Protagonistin schließen. Die Darstellung des Wassers, dass die kleinen Sandkörnchen mit sich reißt, lässt die Assoziation zu, dass das Leben die Menschen mitreißt. Alles in allem kann man nur sagen, dass das Cover die eigentliche Grundstimmung des Romans wiedergibt.

Persönliche Meinung: Langhans' Roman ist nicht gerade das, was man als Gute-Nacht-Lektüre bezeichnet. Vielmehr verlangt sie vom Leser eine aktive Teilnahme am Leseprozess. Trotzdem ist es ein Buch, dass sich gut lesen lässt. Doch wie bereits erwähnt, kommt dieser bei den Ellipsen ins Stocken. Gut geschrieben und eine wohl durchdachte Handlung machen den Roman zu etwas Außergewöhnlichem. Doch wer jedoch auf bloße Unterhaltung hofft, wird enttäuscht. 

Freitag, 8. April 2016

Auch das ist die Autorin, die Erotik liebt ...



J J Cullen: "Freunde auf vier Pfoten Geschichten von und über Straßenhunde in Antalya


Verlag: Selbstverlag, Mai 2015

Inhalt: In verschiedenen Kurzgeschichten erzählt die Autorin selbst erlebte Geschichten. Die Helden sind Straßenhunde, die sie während ihres Lebens in der türkischen Stadt am Mittelmeer erlebt hat.
Manche Geschichten lassen dem Leser ein Schmunzeln auf die Lippen zaubern, andere hingegen treiben dem Leser Tränen in die Augen, Tränen des Mitleids und Tränen der Wut.

Cover und sprachliche Gestaltung: Auch hier ist es der Autorin gelungen, ein Cover zu wählen, das den Leser einlädt, das Buch zu lesen. Ein blumige Sprache lässt den Hundefreund eintauchen in eine Welt der Tiere, die auf der Straße leben und sich nach nichts weiter sehnen als nach ein paar Streicheleinheiten und etwas Futter und Wasser. Anschaulich lässt Cullen den Rezipienten daran teilhaben, wie sie den Kontakt mit den Tieren aufnimmt, was sie für diese Fellnasen tut und wie sie sich in der Tierhilfe Antalya engagiert. Ein Buch, geschrieben mit Liebe und Hingabe, was sich auch in der Wahl der Worte ausdrückt.

Persönliche Meinung: Nur ein paar wenige Worte. Lesen und dann urteilen. Wer nach dem Lesen sich nicht auch für den Tierschutz engagiert, der hat ... Ach ich weiß es nicht. Und urteilen will ich auch nicht. Doch es ist ein großartiges Buch, in dem verschiedene Sichtweisen über die Straßenhunde dem Leser nahegebracht werden. 

Fortsetzung folgt nun ...



J J Cullen: "Spiel mit dem Feuer

Verlag: Selbstverlag, Dezember 2015

Inhalt: Sina hat sich von ihrem Alkoholexzess erholt und beginnt wieder in der Redaktion zu arbeiten. Gleich am ersten Tag wird sie wieder mit Semih, dem Mann, der sie in die Selbstzerstörung führte, konfrontiert. Eine seltsame Mail erreicht die Redakteure. Sie beginnen eine ziemlich waghalsige Recherche. Am Ende muss sie erkennen, dass Semih in einem Pfuhl von Drogen und Sex involviert ist. Ob das alles dennoch  ihrer Liebe schadet oder sie noch mehr stärkt, stellt sich erst am Ende heraus.

Cover und sprachliche Gestaltung: In der Fortsetzung ihres Debütromans "Verfallen - Geliebter Herzensbrecher" bedient sich die Autorin einer nicht ganz so derben Sprache. Sie versucht, Erotik mit Thrill zu kombinieren, was ihr für den Anfang recht gut gelingt, auch wenn es sicherlich noch Möglichkeiten der Verbesserung gibt. Das Cover ist das ganze Gegenteil des ersten Romans. Ist jenes recht düster gestaltet, so zieht das zweite Cover den Leser mit einem brennendem Herz in den Bann. Titel und Cover bilden eine harmonische Einheit.

Persönliche Meinung: Cullen zeigt, dass sie nicht nur im Erotik-Genre sich zu bewegen weiß, sondern auch durchaus in anderen Genren gute Romane schreiben kann. Abgerundet in der Handlung schließt sich der zweite Band an. Gewagt finde ich, dass sie gerade jetzt das Thema multikulturelle Liebe aber auch Integration thematisiert. Und das auf ihre ganz eigene Weise. Für mich ebenso wie "Verfallen - Geliebter Herzensbrecher" ein lesenswertes Buch, das sowohl den Lesern von erotischen Romanen als auch Lesern von Thrillern gefallen wird.
Als Emilia Pfeifer bedient sie eher den Tatsachenroman. Man darf hoffen, dass in naher Zukunft auch unter diesem Namen wieder ein neuer Roman die Leser erfreut.


Aufarbeitung der Geschichte zweier deutscher Staaten



Corinna Bomann: Die Sturmrose

Cover





Verlag: Ullstein Verlag, März 2015

Inhalt: Annabel startet mit ihrer Tochter Leonie in ein neues Leben. Vor Saßnitz sieht sie die alte "Sturmrose". Irgendwie nimmt dieser alte Kutter sie gefangen. Was sie nicht ahnt, das Schiff hat selbst eine sehr bewegte Geschichte und spielte im kalten Krieg eine nicht unwichtige Rolle. Und es führt Annabel in ihre Vergangenheit, ermutigt sie, sich mit ihrer Vergangenheit zu beschäftigen.
Außerdem scheint das Schiff sie an eine neue Liebe zu binden. Doch der Abschluss mit der Vergangenheit birgt auch einen herben Verlust. Den Verlust der erst neu gefundenen Mutter.

Sprachliche Gestaltung: Bomann zieht den Leser von Anfang an in den Bann, da es ihr gelingt, die Protagonistin so zu beschreiben, dass man sich inmitten der Handlung wiederfindet. Kurze Sätze und direkte Rede lassen den Roman lebendig werden. Der gebrauchte Wortschatz stellt keine großen Ansprüche an den Leser, was von der Autorin sicherlich auch nicht beabsichtigt war. Vielmehr wird das eigentliche Anliegen des Romans in den Vordergrund gestellt. Deshalb ist die einfache durchaus gerechtfertigt. Rückblenden werden einfach durch neue Kapitel eingeleitet, was es dem Leser einfach macht sofort in der neuen Situation sich zurechtzufinden.
Sprache und Inhalt bilden eine Einheit, die dem eigentlichen Anliegen der Autorin Rechnung tragen.

Persönliche Meinung: Auch wenn man von Cover und Titel auf ein ganz anderes Genre schließen könnte, so hat mich dieses Buch gefesselt und zugleich gerührt. Die Protagonistin ist sehr sympathisch, aber auch ihre Eltern werden als sehr sympathisch geschildert. Ich bin selbst ein Kind der DDR, aber von Vielem habe ich erst jetzt erfahren, da doch die meisten - das ist meine Meinung - der DDR-Bürger gar keine Ahnung hatten, was in dem Staat eigentlich gelaufen ist. Viele, und dazu zähle ich mich ebenfalls, glaubten doch an das, was ihnen durch diverse Medien vermittelt wurde.
Um es auf einen Punkt zu bringen, Bomann ist es gelungen ein lesenswertes Buch zu schreiben. Von mir erhält dieser Roman das Prädikat "unbedingt lesen", auch wenn es an Action fehlt und die Handlung zeitlich folgend aufgebaut ist.



Hallo, ich bin noch immer da ...

Viele von euch haben bestimmt gedacht, dass ich meinen Blog geschlossen habe. Weit gefehlt. Dennoch musste ich in letzter Zeit zurücktreten. Zurücktreten mit dem Schreiben von Rezis, mit dem Lesen von Büchern und mit dem, was ich besonders gern tue ... Dem Schreiben.
Da gab es Dinge, die mir wichtiger waren. Ich musste Prioritäten setzen, die ich aber gern gesetzt habe. Doch jetzt beginne ich an dieser Stelle neu. Oder soll ich sagen, ich setze da fort, wo ich aufgehört habe. Ihr dürft euch also freuen, dürft gespannt sein.